Professor Edgar Pieterse ist Stadtforscher, Schriftsteller und Kurator. Sein Interesse liegt in Theorien und neuen Ansätzen zu gerechteren, offeneren und experimentelleren Städten im globalen Süden. An der Universität von Kapstadt ist er als Gründer und Geschäftsführer des African Centre for Cities (ACC) sowie als Professor an der School of Architecture and Planning tätig. Zudem hat er den South African Research Chair im Bereich Stadtpolitik inne. Seine Forschung und Lehre konzentriert sich auf die Themen Stadtentwicklungspolitik, Alltagskultur, radikale Sozialwirtschaften, reaktives Design und adaptive Governance-Systeme. Mit seiner Arbeit hat er Möglichkeiten aufgezeigt, eine differenzierte und kontextuelle Perspektive zu entwickeln und bekannt zu machen, mit der die gebaute Umgebung in Problemstädten neu gedacht und neu kreiert werden kann. Außerdem berät er regelmäßig zahlreiche internationale und afrikanische Stadtplanungsagenturen und Stiftungen.
Sein aktuelles Forschungsprojekt konzentriert sich auf das Potential von „Radical Social Enterprises“ (Radikale Sozialunternehmen). Das Projekt befasst sich mit systemischen Störungen in der Zustellung von Wirtschaftsgütern sowie der Bereitstellung von Dienstleistungen beliebter afrikanischer Stadtviertel. Ziel dieser Untersuchung ist es, einen endogenen Theorie- und Anwendungsrahmen zu formulieren, wie infrastrukturelle Armut und wirtschaftliche Exklusion, die die afrikanische Jugend erfährt, durch innovative, designorientierte und IKT-fähige Methoden des Placemaking angegangen werden kann, um eine organische Kreislaufwirtschaft in provisorischen afrikanischen Städten zu entwickeln. Der Forschungsansatz resultiert aus seiner jüngsten Co-Publikation: New Urban Worlds. Inhabiting Dissonant Times (Polity, 2017).
Edgar Pieterse sitzt im Beirat zahlreicher führender Stadtforschungszentren weltweit, darunter LSE Cities (London) und World Economic Forum: Shaping the Future of Urban Development and Services Initiative. Im afrikanischen Kontext war er maßgeblich am Aufbau zweier wichtiger panafrikanischer Wissensnetzwerke beteiligt: Der Association of African Planning Schools (18 Länder) und der African Urban Research Initiative (16 Länder), die beide im African Centre for Cities verankert sind.
Stand: 2018