Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich die Sozialanthropologin Dr. Sarah Fichtner mit ethnographischer Bildungsforschung in Subsahara-Afrika. Ihr besonderes Interesse gilt NGOs im Bildungssektor, „reisenden“ Reformen, Lehrerfortbildungen, der alltäglichen Verwaltung von Grundschulen im ruralen Raum, sowie der lokalen Produktion von Schulstatistiken in West- und Zentralafrika, insbesondere in Benin.
Ihr derzeitiger Forschungsschwerpunkt liegt auf der Kartierung kompetenzbasierter Bildungsreformen und leistungsorientierter Finanzierungsinitiativen im Bildungsbereich in Sub Sahara Afrika.
Sarah Fichtner ist Gastforscherin und Gastdozentin am Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität Berlin, und am interdisziplinären Forschungszentrum „Les Afriques dans le Monde“ (LAM), Sciences Po Bordeaux. In Zusammenarbeit mit der französischen Wissenschaftlerin Hélène Charton koordinierte sie von 2012 bis 2015 das deutsch-französische Forschungsprojekt „Modelle, Praktiken und Kulturen schulischer Institutionen in Westafrika“.
Nach ihrem Studium der Sozialanthropologie, Politik- und Wirtschaftswissenschaft in Berlin und Manchester war sie Doktorandin und administrative Koordinatorin des Forschungsprojektes „States at Work. Public Services and Civil Servants in West Africa: Education and Justice in Benin, Ghana, Mali and Niger” an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Fichtner promovierte 2011 in Mainz. Ihre Doktorarbeit wurde 2012 unter dem Titel „The NGOisation of Education. Case Studies from Benin“ veröffentlicht. Zu ihren Publikationen gehören u. a. „La micropolitique de l'école primaire au Bénin. Une éthnographie combinée des directeurs et inspecteurs“ mit Pauline Jarroux (Politique Africaine 139, 2015) und „What's in the gap and what's in a copy? Local practices and discourses of competency-based education reform in Benin“ (Revue Tiers Monde 223, 2015)."
Sie erhielt Stipendien von der Volkswagen Stiftung und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).
Stand: 2016