Mirsad Tokača hat die regionale Kooperation zur Dokumentation von Kriegsverbrechen und Völkermord, zum Umgang mit der Vergangenheit und zu Transitional Justice in der Balkanregion maßgeblich beeinflusst. 2004 gründete er das Research and Documentation Center in Sarajevo, welches er bis heute als Präsident leitet.
Zuvor war er Generalsekretär der staatlichen Kommission für die Erfassung von Fakten zu Kriegsverbrechen. Von 1980 bis 1990 arbeitete er als Leiter Analyseabteilung bei einer Gewerkschaft in Sarajevo und später als Direktor der Union Company. Er startete seine Karriere als Journalist bei der nationalen Rundfunkanstalt für Bosnien und Herzegowina und war Leiter des Kabinetts des Präsidenten der Stadt Sarajevo.
Mirsad Tokača absolvierte sein postgraduierten Studium an der politikwissenschaftlichen Fakultät der Universität Sarajevo. Den Bachelor in Journalismus machte er an der gleichen Fakultät. Seit 2005 ist er Mitglied der „Scholars Initiative“ der Purdue University (USA), die sich mit den Herausforderungen der Auflösung Ex-Jugoslawiens beschäftigt. Seit 2009 ist er Senior Fellow am Institut für Wiederaufbau nach dem Krieg und Entwicklung der Universität York (UK).
Mirsad Tokača ist Autor und Herausgeber mehrerer Bücher. Zu seinen Büchern gehören unter anderen "The Bosnian Book of the Dead: Human Losses in Bosnia-Herzegovina 1991-1995" (2012) und "Sin of Silence - Risk of Speech" (1999). Darüber hinaus hat er an Fallstudien der Vereinten Nationen zu Vermissten und zu Verletzungen des Humanitären Völkerrechts mitgearbeitet.
Stand: 2016