Julianne Smith ist eine politische Entscheidungsträgerin aus den USA. Sie war unter anderem als nationale Sicherheitsberaterin des Vizepräsidenten Joseph Biden und als Direktorin das Transatlantic Security Program am Center for a New American Security tätig. Als Richard von Weizsäcker Fellow kam sie an die Robert Bosch Academy nach Berlin, um dem Trump-Wahnsinn und den sich im Kreis drehende Debatten über den Zustand der amerikanischen Demokratie zu entfliehen. Doch trotz vieler existenzieller Fragen über Europas Zukunft fand sie politischen Stillstand vor. In dem Gastbeitrag „Denk ich an Deutschland“ für die Süddeutschen Zeitung macht sie auf diesen Missstand aufmerksam.
Julianne Smith attestiert Berlin Unfähigkeit, politische Antworten auf Herausforderungen aus China, Russland und auch aus den USA zu formulieren. Ihr Appel ist, erstens, die Einrichtung eines nationalen Sicherheitsrats, der Raum für strategische Debatten, Priorisierung und Koordination zwischen Innen- und Außenpolitik bietet. Zweitens, fehle Deutschlands Input und Führung bei den großen Debatten zur Zukunft Europas. Deutschland müsse die dringend benötigte Führung auf dem europäischen Kontinent anbieten.
Quarterly Perspectives
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